Cookie Consent Banner


Zeneggen
Projektwettbewerb im Einladungsverfahren
in Zusammenarbeit mit Müller Illien Landschaftsarchitekten
Visualisierung von Julia Werlen

Aus dem Dorfparkplatz wird der Dorfplatz – ein Raum für das Dorfleben, der sich in zwei zusammenhängende Teilbereiche gliedert: Der Dorfplatz mit den Fassaden der historischen Gebäude im Rücken und Blick auf die umgebende Bergwelt und den ein wenig tiefer gelegenen Park- und Festplatz. Drei Dächer, die sich an bestehenden topografischen Kanten ausrichten, bieten Platz für achtzehn gedeckte Parkplätze. Bewusst setzt der Entwurf auf eine Lösung ohne unterirdische Parkierung, auf eine hinsichtlich der Kosten und der CO2-Bilanz aufwändige Unterbauung kann so verzichtet werden. Auch die Rampe, die auf dem Platz viel Raum einnehmen und schwierige Situationen schaffen würde, fällt so weg. Zudem haben die für die Beschattung und das Mikroklima so wichtigen Bäume im nicht unterbauten Raum optimale Wachstumsbedingungen.
Vierzehn Parkplätze flankieren die unterste Platzebene beidseitig. In ihrer Mitte liegt ein Freiraum mit Asphaltbelag. Im Alltag dient er als Zufahrt zu den Parkplätzen, bei Anlässen vom Dorffest bis zum Markt als offener, gegen die Dorfstrasse geschützter Festplatz. Die Parkplätze selbst sind gedeckt, die zum Platz hin offenen Unterstände aus Mauer, Stützen und Dach dienen jedoch nicht nur der Parkierung, sie bieten über diese hinaus einen Mehrwert für das Dorf: als gedeckte, zur Landschaft offene Aussenräume können sie vielseitig genutzt werden. Tagsüber, wenn wenig Autos parkiert werden, spielen Kinder vor Sonne und Regen geschützt unter den Dächern. Wird ein Fest gefeiert, bieten sie Platz für Bars und Grillstände. Verschiedene neue, standortgerechte Bäume wie Bergahorn, Mehlbeere und Wildkirsche ergänzen den Bestandsbaum, fassen den Platz beidseits und sorgen für Schatten und Atmosphäre.
Der Dorfplatz ist über zwei Stufen vom Festplatz oder barrierefrei von der Strasse oder den seitlichen Gassen her erreichbar. Er liest sich als selbstverständliche Aufweitung der Gasse vor den Häusern und fügt sich ins Fussweg-System der Umgebung ein, er ist allseitig gefasst und vermittelt in seiner Dimension ein Gefühl von Geborgenheit. Von der Dorfstrasse zieht sich der Platz mit sanftem Gefälle entlang dem Alten Magasii bis vor die Stallscheune, die umgenutzt wird und die nötige Infrastruktur aufnimmt. Ein Steinparkett aus gestelltem Walliser Gneis bildet einen angemessenen Platzboden. Bergahorn und ein wiederverwendeter, aus Stein gemeisselter Trinkbrunnen rahmen die Aussicht ins Mattertal, mehrere Sitzbänke bieten sonnige und schattige Sitzplätze und unterschiedliche Sichten.
Möglich ist diese grosszügige Lösung dank der geschickten Nutzung der Strassengabelung. Hier liegen gut erreichbar und ordentlich organisiert sechs Parkplätze und – mit der Mauer des Parkplatzunterstands im Rücken – die Entsorgungsstelle. Die Container werden entlang der Mauer platziert, seitlich wird die Sammelstelle durch öffenbare Gittertore gefasst, das Dach lässt sich mittels hydraulischer Klappenstützen öffnen, um die Container mit einem Absetzkipper oder Gelenkarm zu heben und zu leeren bzw. auf einen LKW zu laden.
Die Stallscheune wird innenseitig minimal gedämmt, Küche und Toilette finden im Erdgeschoss Platz, eine neue Fenstertür bringt Licht in die Küche und verbindet den Raum mit dem Festplatz. Im Untergeschoss befinden sich die Lagerräume und ein Technikraum. Die ehemalige Sägerei / Mühle wird zu einer einfachen, kleinen Wohnung für ‚Ferien im Baudenkmal‘ umgebaut. Eine Etappierung des Projektvorschlags ist denkbar: Die Dächer funktionieren unabhängig voneinander, auch die Umbauten der beiden Bestandsbauten sind losgelöst von den Dächern realisierbar.
Die Unterstände bestehen aus Wänden in Stampfbeton und einer Dachkonstruktion aus Holz. Sie sind einander in Form und Ausdruck verwandt, jedes Dach reagiert jedoch unterschiedlich auf Topografie, Umgebung, Anforderungen aus der vorgesehenen Nutzung und baurechtliche Vorgaben. Das lange Dach unterhalb der Dorfstrasse etwa fügt sich durch einen Winkel im Grundriss nicht nur besser in den bebaubaren Bereich ein, seine Fassadenlängen werden so denjenigen der umgebenden Bauten ähnlicher.
Nach oben offene Lochöffnungen vermitteln zwischen den unterschiedlichen Höhen der Mauer, mit ihren konstruktiv rudimentären Drahtglas- und Gitterfüllungen erinnern sie an Fenster. Auch die Materialisierung der Dachhaut reagiert auf situative Unterschiede: die nach Süden ausgerichteten Dächer verfügen über eine Reihe von PV-Modulen, die die Leuchten und Steckdosen mit Strom versorgen, Dachvorsprünge werden mit einem Stehfalzblech gedeckt, das grössere Auskragungen ermöglicht.Aus wenigen Elementen entstehen so einfache Fassaden, deren Grad an Komposition über den Ausdruck herkömmlicher Zweckbauten hinausgeht, ohne jedoch eine der Nutzung fremde Wohnhausarchitektur zu imitieren.

Zeneggen
Projektwettbewerb im Einladungsverfahren
in Zusammenarbeit mit Müller Illien Landschaftsarchitekten
Visualisierung von Julia Werlen

Aus dem Dorfparkplatz wird der Dorfplatz – ein Raum für das Dorfleben, der sich in zwei zusammenhängende Teilbereiche gliedert: Der Dorfplatz mit den Fassaden der historischen Gebäude im Rücken und Blick auf die umgebende Bergwelt und den ein wenig tiefer gelegenen Park- und Festplatz. Drei Dächer, die sich an bestehenden topografischen Kanten ausrichten, bieten Platz für achtzehn gedeckte Parkplätze. Bewusst setzt der Entwurf auf eine Lösung ohne unterirdische Parkierung, auf eine hinsichtlich der Kosten und der CO2-Bilanz aufwändige Unterbauung kann so verzichtet werden. Auch die Rampe, die auf dem Platz viel Raum einnehmen und schwierige Situationen schaffen würde, fällt so weg. Zudem haben die für die Beschattung und das Mikroklima so wichtigen Bäume im nicht unterbauten Raum optimale Wachstumsbedingungen.
Vierzehn Parkplätze flankieren die unterste Platzebene beidseitig. In ihrer Mitte liegt ein Freiraum mit Asphaltbelag. Im Alltag dient er als Zufahrt zu den Parkplätzen, bei Anlässen vom Dorffest bis zum Markt als offener, gegen die Dorfstrasse geschützter Festplatz. Die Parkplätze selbst sind gedeckt, die zum Platz hin offenen Unterstände aus Mauer, Stützen und Dach dienen jedoch nicht nur der Parkierung, sie bieten über diese hinaus einen Mehrwert für das Dorf: als gedeckte, zur Landschaft offene Aussenräume können sie vielseitig genutzt werden. Tagsüber, wenn wenig Autos parkiert werden, spielen Kinder vor Sonne und Regen geschützt unter den Dächern. Wird ein Fest gefeiert, bieten sie Platz für Bars und Grillstände. Verschiedene neue, standortgerechte Bäume wie Bergahorn, Mehlbeere und Wildkirsche ergänzen den Bestandsbaum, fassen den Platz beidseits und sorgen für Schatten und Atmosphäre.
Der Dorfplatz ist über zwei Stufen vom Festplatz oder barrierefrei von der Strasse oder den seitlichen Gassen her erreichbar. Er liest sich als selbstverständliche Aufweitung der Gasse vor den Häusern und fügt sich ins Fussweg-System der Umgebung ein, er ist allseitig gefasst und vermittelt in seiner Dimension ein Gefühl von Geborgenheit. Von der Dorfstrasse zieht sich der Platz mit sanftem Gefälle entlang dem Alten Magasii bis vor die Stallscheune, die umgenutzt wird und die nötige Infrastruktur aufnimmt. Ein Steinparkett aus gestelltem Walliser Gneis bildet einen angemessenen Platzboden. Bergahorn und ein wiederverwendeter, aus Stein gemeisselter Trinkbrunnen rahmen die Aussicht ins Mattertal, mehrere Sitzbänke bieten sonnige und schattige Sitzplätze und unterschiedliche Sichten.
Möglich ist diese grosszügige Lösung dank der geschickten Nutzung der Strassengabelung. Hier liegen gut erreichbar und ordentlich organisiert sechs Parkplätze und – mit der Mauer des Parkplatzunterstands im Rücken – die Entsorgungsstelle. Die Container werden entlang der Mauer platziert, seitlich wird die Sammelstelle durch öffenbare Gittertore gefasst, das Dach lässt sich mittels hydraulischer Klappenstützen öffnen, um die Container mit einem Absetzkipper oder Gelenkarm zu heben und zu leeren bzw. auf einen LKW zu laden.
Die Stallscheune wird innenseitig minimal gedämmt, Küche und Toilette finden im Erdgeschoss Platz, eine neue Fenstertür bringt Licht in die Küche und verbindet den Raum mit dem Festplatz. Im Untergeschoss befinden sich die Lagerräume und ein Technikraum. Die ehemalige Sägerei / Mühle wird zu einer einfachen, kleinen Wohnung für ‚Ferien im Baudenkmal‘ umgebaut. Eine Etappierung des Projektvorschlags ist denkbar: Die Dächer funktionieren unabhängig voneinander, auch die Umbauten der beiden Bestandsbauten sind losgelöst von den Dächern realisierbar.
Die Unterstände bestehen aus Wänden in Stampfbeton und einer Dachkonstruktion aus Holz. Sie sind einander in Form und Ausdruck verwandt, jedes Dach reagiert jedoch unterschiedlich auf Topografie, Umgebung, Anforderungen aus der vorgesehenen Nutzung und baurechtliche Vorgaben. Das lange Dach unterhalb der Dorfstrasse etwa fügt sich durch einen Winkel im Grundriss nicht nur besser in den bebaubaren Bereich ein, seine Fassadenlängen werden so denjenigen der umgebenden Bauten ähnlicher.
Nach oben offene Lochöffnungen vermitteln zwischen den unterschiedlichen Höhen der Mauer, mit ihren konstruktiv rudimentären Drahtglas- und Gitterfüllungen erinnern sie an Fenster. Auch die Materialisierung der Dachhaut reagiert auf situative Unterschiede: die nach Süden ausgerichteten Dächer verfügen über eine Reihe von PV-Modulen, die die Leuchten und Steckdosen mit Strom versorgen, Dachvorsprünge werden mit einem Stehfalzblech gedeckt, das grössere Auskragungen ermöglicht.Aus wenigen Elementen entstehen so einfache Fassaden, deren Grad an Komposition über den Ausdruck herkömmlicher Zweckbauten hinausgeht, ohne jedoch eine der Nutzung fremde Wohnhausarchitektur zu imitieren.

mail@rabeakalbermatten.ch
+41 (0)79 777 91 05